Über Inklusionsfirmen
Was sind Inklusionsfirmen?
Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, in denen behinderte und nicht behinderte Menschen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Inklusive Unternehmen beschäftigen 30 bis 50 Prozent Schwerbehinderte und ermöglichen damit in weitaus höherem Maß berufliche Teilhabe als andere Betriebe.
Inklusive Betriebe können zum einen rechtlich selbstständige Unternehmen sein, zum anderen aber auch unternehmensinterne Betriebe oder Abteilungen. Inklusionsbetriebe, die rechtlich selbstständig sind, werden derzeit überwiegend in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführt.

Inklusion im Arbeitsmarkt
Inklusionsunternehmen schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern tragen aktiv dazu bei, den Arbeitsmarkt für alle zugänglich zu machen. Die Mitarbeiter in diesen Unternehmen sind keine Patienten oder Rehabilitanden, sondern sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, die nach den geltenden Bestimmungen des Arbeits- und Tarifrechts beschäftigt werden. Inklusionsunternehmen bieten somit eine echte berufliche Teilhabe und setzen auf den inklusiven Ansatz, Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Sie bewegen sich dabei im Spannungsfeld zwischen ökonomischer Effizienz und sozialer Verantwortung. Sie müssen nicht nur den Anforderungen des Marktes gerecht werden, sondern auch den sozialen Auftrag erfüllen, Menschen mit Schwerbehinderungen eine berufliche Perspektive zu bieten. Das Unternehmensmodell verfolgt ein Leitbild, das den höchsten Ansprüchen der sozialen Marktwirtschaft gerecht wird: Marktorientiertes Wirtschaften mit einem inklusiven Kern. Damit leisten diese Unternehmen einen wertvollen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft, in der niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt wird.
Entwicklung der Inklusionsunternehmen
Ende der 1970er Jahre wurden die ersten Inklusionsunternehmen in Deutschland gegründet. Mit der Novellierung des Schwerbehindertengesetzes im Oktober 2000 und der Implementierung des SGB IX im Juli 2001 wurden Inklusionsunternehmen hinsichtlich ihrer Aufgabenstellung und Finanzierung gesetzlich definiert. Damit erhielten sie einen festen Platz im System der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Die mit dem neuen Rechtsstatus verbundene Planungssicherheit hat zu einer anhaltenden Welle an Firmenneugründungen geführt.
Heute arbeiten fast 1.000 Unternehmen, Betriebe und Abteilungen in den verschiedensten Branchen deutschlandweit. Das Spektrum reicht von industrieller Fertigung über Dienstleistungen, Handel, Handwerk, Hotel- und Gaststättengewerbe bis hin zu Multimedia- und IT-Unternehmen.